Mit fast 50ig nochmals die Schulbank drücken – und das ganz freiwillig im Urlaub ist sicher nicht jedermanns Sache - ich habe es mir auch etwas einfacher vorgestellt aber schon vorweg: ich werde im nächsten Urlaub wieder eine Sprachschule besuchen.
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Cefalù im August, im November sind nur ein paar Einheimische on Tour |
Das Küstenstädtchen Cefalù auf Sizilien aber jedenfalls der richtige Ort. Zu erlernen der Italienischen Sprache fahren die meisten Sprachurlauber in die Toskana, zum Beispiel nach Florenz, Siena oder Piacenza – oder gar in die Italienische Hauptstadt, nach Rom. Ich habe aber nur Ende November bis Mitte Dezember Zeit, deshalb bevorzuge ich Süditalien.
Zu dieser Jahreszeit sind in Cefalù kaum Touristen unterwegs, wenn dann nur „Tagestouristen“ die sich den gigantischen Normannendom ansehen, durch die engen Gassen spazieren, vielleicht auf die Rocca gehen und ein Eis oder Cafe mit Blick auf den schönen Sandstrand genießen. Das Wetter gibt mir zudem Recht: es hat tagsüber zwischen 20 und 25 Grad, man kann sogar noch am Strand liegen – schön zum träumen, aber beim lernen schweifen die Gedanken zu schnell ab...
In der Sprachschule im “Centro Storico“ von Cefalù angekommen, treffe ich nur wenige Sprachschüler, auch hier ist Nebensaison – um so besser – Denke ich.
In der Sprachschule sind außer mir ein Ehepaar aus Berlin, wobei er Belgier und mehrsprachig ist. Beide ca. 55 Jahre alt. Ein junger Australier mit italienischen Wurzeln, eine 30ig Jährige Schwedin, die schon das fünfte mal hier ist und eine mindestens 70 Jahre alte Schweizerin, die für mich schon perfekt italienisch spricht. Mir fällt das Herz in die Hosentasche; wie soll ich da mithalten?
In der Saison gibt es 5-6 Klassen, aber jetzt bei 6 Sprachschülern? Und dann kommt die Erlösung: Ich bekomme als italienisch Anfänger Einzelunterricht – das wird anstrengend!
Mein erster Unterrichtstag beweist das Gegenteil: Es war fantastisch. Die ist toll auf mich eingegangen, ich konnte auch Fragen stellen und es waren rundum geglückte zwei Stunden. Da ich jetzt Einzelunterricht habe, reduziert sich die Unterrichtszeit. Es reicht auch völlig aus.
09.12.10
Der zweite Schultag in der Sprachschule hat auch gepasst. Wir haben alles vom Vortag wiederholt.
10.12.
Es ist herrliches Wetter und ich muss endlich mal auf den "La Rocca", das ist der Hausberg von Cefalu mit grandioser Rundumsicht.
11.12.10
Heute fahre ich mit dem Mountainbike von der Kalura Bikestation nach Ferla. Das ist im ersten Teil der Castelbuono-Tour im Buch von Carmen und Helmut. Dort wachsen am Straßenrand alle möglichen Früchte, die man sich denken kann und die jetzt auch alle reif sind. Z.B. Orangen, Zitronen, Mandarinen, Feigen (immer noch), Lottis, die Früchte der Opunzien (Kakteenart), die auf italienisch fici d´india heißen und Früchte, die ähnlich wie Kirschen ausschauen und corbezzole (Corbezzolo = der Erdbeerbaum) heißen und sehr fruchtig schmecken.
Natürlich blühen auch eine Vielzahl von Blumen und Sträuchern, schon erstaunlich das im Spätherbst von denen die meisten blühen.
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Die Anderen haben eine Cefalù Stadtführung mit der Lehrerin gemacht. Für mich noch zu schwierig, ich werde vielleicht nächste Woche mitgehen.
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La Rocca - der Burgberg von Cefalù |
12.12.10
Mein letzter Unterrichtstag für diese Woche.
Er war vollgepackt mit Neuem und ich weiß gar nicht, wie ich das noch alles erlernen soll. Ich bräuchte unbedingt eine Woche Pause, zumal ich heute noch mit dem Camper nach Castelbuono fahre, um von dort aus den zweiten Teil der Castelbuono-Tour zu machen. Er führt zum Refugio Crispi und ich bin schon gespannt, was mir der H. Walter alles zumutet. Bis zum nächsten sizilianischen Tagebuch von der Sprachschule.